Die Kragenfäule (Phytophtora cactorum) ist eine vom Boden ausgehende Pilzinfektion, die vor allem Apfel- und Birnbäume im Alter von 8 bis 10 Jahren befällt.
Schadbild:
Der Pilz dringt meist durch Verletzungen, auch durch Veredlungsstellen am Stammgrund ins Holz ein und zerstört die Leitungsbahnen. Es entstehen zunächst violette Verfärbungen, später braune
Faulstellen rund um den Stamm, die später schwammig und nass werden. Daher rührt auch der Name „Kragenfäule“. Als Folgeerscheinung kommt es zu vorzeitigem Blattfall (zunächst rötlich verfärbt)
sowie zur Fruchtfäule kommen.
Lebensweise:
Die Infektionsquelle der Kragenfäule ist infiziertes Fallobst. Die Übertragung erfolgt mittels Zoosporen, also Sporen (meist begeißelt), die sich im Wasser oder Wasserfilm fortbewegen. Durch hohe
Luftfeuchtigkeit sowie hohe Temperaturen wird der Befall gefördert. Der Pilz überwintert in Ernterückständen. Für die Kragenfäule sind insbesondere die Apfelsorten Cox Orange, James Grieve und
Berlepsch anfällig.
Vorbeugende Maßnahmen:
-Widerstandfähige Obstsorten pflanzen
-Verwenden von resistenten Unterlagen bei Veredelungen
-Verletzungen an den Veredelungsstellen vermeiden
-Fruchtwechsel einhalten
-Abdecken der Baumscheiben mit Mulch oder Kompost, jedoch soll der Boden rund um dem Stamm freigelassen werden, um das Holz trocken zu halten
-Entfernen des Fallobstes
Direkte Maßnahmen:
-Ausschneiden der Befallsstellen
-Bei fortgeschrittenen Stadien müssen befallene Bäume gefällt werden
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