Birnengitterrost

Pilzerkrankung, orange bis rote Flecken an den Blättern des Birnbaumes. An der Blattunterseite befinden sich höckerförmige Sporenlager.

© GARTENleben
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Die Birnenblätter bekommen im Frühsommer zunächst hellgrüne Flecken. Diese werden mit der Zeit größer und färben sich schließlich gelb bis orange. Im Juli/ August wachsen an der Blattunterseite die höckerförmigen Fruchtkörper, die die Pilzsporen enthalten. Bei sehr starkem Befall, wird die Fotosyntheseleistung der Blätter im Bereich der Flecken vermindert und der Baum aufgrund verminderter Assimilation geschwächt.

 

Die Früchte von befallenen Birnbäumen können ohne Bedenken verzehrt werden.

 

Birnbäume werden jedes Jahr erneut über die vom Wacholder im Frühjahr abgegebenen Sporen neu infiziert. Ein Wacholder hingegen bleibt zeitlebens infiziert und somit eine dauerhafte Infektionsquelle für Birnen.

 

 

 

Lebensweise:

 

 

 

Der Rostpilz ist wirtswechselnd, und benötigt Wacholder- und Birnbäume, um sich vollständig entwickeln zu können.

 

Der Pilz überwintert an Wacholderzweigen von verschiedenen Wacholderarten (v.a. Juniperus sabina, J. chinensis, J. virginiana).

 

Am Wacholder bilden sich im Frühjahr Verdickungen an den Trieben. Bei feuchter Witterung werden diese gelb bis orange und quellen gallertartig auf.

 

Anfang Juni werden die Sporen von Wind und Insekten von der Wacholderpflanze auf die Blätter des Birnbaums übertragen. Dort lösen sie den Birnengitterrost aus.

 

Der gemeine Wacholder (J.communis) überträgt den Birnengitterrost nicht und stellt für den Birnengitterrost keine Gefahr dar.

 

 

 

Vorbeugende Maßnahmen:

 

 

 

- betroffene Wacholderarten im Umkreis von 200 Metern entfernen

 

- widerstandsfähige Birnensorten pflanzen: 'Clapps', 'Trévoux', 'Condo', 'Bunte Juli'

 

- keine anfälligen Birnensorten pflanzen: ‚Williams Christ‘, ‚Rote Williams‘, ‚Alexander Lucas‘

 

- verdickte Stellen des Wacholders bis ins gesunde Holz herausschneiden

 

- befallenes Laub des Birnbaums entfernen

 

 

 

Direkte Maßnahmen:

 

 

 

- meist nicht notwendig

 

 

- Kompost:

 

Komposttee zur Gesunderhaltung und Kräftigung von Pflanzen, regelmäßiges Besprühen und/oder Gießen hilft Pflanzen die gegenüber Krankheiten empfindlich sind.

 

- Ackerschachtelhalm ab Mitte April:

 

Brühe, Jauche: Alle frischen Austriebe regelmäßig spritzen, wirkt gegen Pilzerkrankungen, Spinnmilben, Blattläuse und „Umfallkrankheit“ von Sämlingen

 

 

Über den aktuellen Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln informiert das oberösterreichische Gartentelefon +43 (0)732/ 7720 1 7720 , der Handel oder das österreichische Pflanzenschutzmittelregister.